Wallfahrtsgeschichte

Wird zur Zeit ergänzt

Droben stehet die Kapelle

Auf zur Wallfahrt nach Ottbergen

„Droben stehet die Kapelle, schauet still ins Tal hinab.“

Vorholz heißt der Höhenrücken über Ottbergen, und er schiebt sich mit als einer der letzten Ausläufer der bergigen Vorharz-Landschaft in die Norddeutsche Tiefebene hinaus. An seinem Ende bildet er geradezu einen Balkon für den vor ihr aufgestellten Altar. Unsere Vorfahren - und das gilt auch schon für die Vorchristlichen - liebten es, solche markanten Punkte in der Landschaft mit gottesdienstlichen Stätten zu schmücken.

Legende zum Beginn der Wallfahrt

Im Jahre 1680 forderte die Pest zahlreiche Todesopfer in Ottbergen. Zeitgleich parallel tritt die Legende von der Erscheinung des Kreuzes Christi in Ottbergen auf. Ein Schäfer will bei hereinbrechender Dunkelheit über dem Berg ein strahlendes Kreuz gesehen hat. Die  von der Krankheit gezeichneten Menschen im Dorf ziehen in Prozession zur Stätte der Vision und rufen den Herrn um Hilfe an.

Um 1700 baut der Ottberger Pfarrer Johannes Erasmus Glunz [1696-1721] eine hölzerne Kapelle auf dem Kreuzberg. Glunz führte für das Fest Kreuzerhöhung [14. Sept.] und am Karfreitag eine Andacht ein. Als 1714 eine neue Epidemie ausbricht, pilgern die Gläubigen wieder zum Kreuzberg. Auch die Geistlichen der umliegenden Orte unterstützen diese Wallfahrten tatkräftig, um das nach dem Dreißigjährigen Krieg wiedererwachende katholische Leben zu fördern.

Die hölzerne Kapelle wird 1726 durche eine  Kapelle aus Stein ersetzt. Geweiht wird das Gotteshaus von Pfarrer Josef Dannhausen (1721-1757). Dieses Gebäude besteht im Kern noch heute und bildet den Innenraum der Kreuzkapelle.

 

Kapelle von 1726

Monstranz mit Kreuzreliquie

Kreuzreliquie im Mittelpunkt

Lindenallee mit Kreuzwegstationen im Herbst

Pilgerallee mit Kreuzwegstationen im Seitenraum

Pilgerallee mit Kreuzwegstationen

Sturmtief Kyrill wütete auf der Allee

Weitere Entwicklung der Wallfahrt bis 1905

Im Jahre 1836 schenkte Papst Gregor der XVI der Kapelle einen Partikel vom Kreuze Christi. Eine um 1870 gepflanzte Lindenallee bildet den Weg zur Kreuzkapelle.  Leider wurden beim Orkan Kyrill ca. 30 Bäume umgeweht. Neuanpflanzungen füllen inzwischen die Lücken.

Auf der westlichen Seite der Allee stehen Kreuzwegstationen, die im 18. Jahrhundert aufgestellt wurden. Die vorhandenen Kreuzwegbilder sind 1962 von der Osnabrücker Künstlerin Ruth Landmanngestaltet worden. Ein Gedanke ist in den Bildern vorherschend, nämlich der Satan versucht jetzt das letzte, um Christus , der ihm "den Kopf vertreten wird", vorher noch tüchtig zu quälen. Deshalb begleitet der Satan den Heiland auf dem Kreuzweg,. Der Künstler hat den Satan als Schlange, als Fledermaus oder nur angdeutet durchKrallen dargestellt.

Die Texte unter den Bildern sind aus einer Kreuzwegandacht, die beim Katholikentag in Berlin im Jahr 1958 gebetet wurde.

Von der Vergrößerung der Kapelle bis zum Kriegsbeginn

Für den immer größeren Zuspruch der Wallfahrer aus den umliegenden Dörfer war die Kapelle schon längs zu klein geworden. Deshalb wurde 1905 um eine 5 Meter tiefe Vorhalle mit Dreiecksgiebel und Drillinksarkade aus Sandstein,einer Kanzel auf der linken Seite und einen 25 Meter hohen Glockenturm auf der rechten Seite erweitert. Mit einem Altar in der Vorhallen und der Predigt von der Kanzel konnten jetzt mehr als 10 000 Wahllfahrer vor der Kapelle den Gottesdienst mitfeiern.

Am Anfang des 3. Reiches kamen zum Fest Kreuzerhöhung bis zu 20 000 Wallfahrer, um in dieser schweren Zeit die klaren eindeutigen Worte Ihres Bischofs Josef Godehard Machens zu den Irrlehren der damaligen Zeit zu hören. Die Rache der Mächtigen lies nicht lange auf sich warten. 1941 wurden die Franziskaner, aus dem Kloster Ottbergen verwiesen und das Kloster geschlossen und die großen Wallfahrten müssen 1942 eingestellt werden.

 

Kapelle in de Abendsonne

Diözesanwallfahrt 2003

Die Tradition der Wallfahrt lebte nach dem Krieg, als noch überall Not herschte, mit 15 000 Wallfahrerrn wieder auf, aber dem Trend der Zeit folgend wurden es mit zunehmenden Wohlstand weniger.