Zentrale Fronleichnamsfeier in Hannover

Freiluft-Gottesdienst vor der Basilika St. Clemens und Prozession durch die Calenberger Neustadt

Bunt, vielfältig – und gläubig: Es ist schon ein ungewöhnliches Bild, das die Katholikinnen und Katholiken zu Fronleichnam zeigen. Eine Prozession mitten in der Stadt. Mit Liedern und Gebeten in unterschiedlichen Sprachen, aus verschiedenen Kulturen. Weltkirche hautnah.

Auch in diesem Jahr werden sich die Katholikinnen und Katholiken in Hannover am Hochfest Fronleichnam  am Donnerstag, 8. Juni, gemeinsam in der Innenstadt versammeln. Zum Auftakt wird um 18:30 Uhr ein Freiluftgottesdienst vor der Basilika St. Clemens gefeiert (Platz an der Basilika 1). Es predigt der kommissarische Regionaldechant Wolfgang Semmet.

Musikalisch wird der Gottesdienst von einem Bläserchor St. Maria Rosenkranz aus Seelze unter Leitung von Peter Erben und einer siebenköpfigen Projekt-Band aus der Pfarrei Hl. Engel (Hannover) gestaltet. Es singen zudem ein Projektchor mit Mitgliedern aus verschiedenen Kirchenchören der Region unter Leitung von Regionalkantor Francesco Bernasconi  und Mitglieder der Spanischsprachigen Katholischen Mission. Die Gebete, Lesungen und Gesänge werden in unterschiedlichen Muttersprachen gesprochen, vorgetragen und gesungen.

Die Kollekte geht zur Hälfte an die Caritas Hannover, um eine neue Straßenambulanz anzuschaffen. In Hannover leben etwa 5000 Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, immer mehr davon leben direkt auf der Straße. Das Leben auf der Straße macht krank. Obdachlose haben oftmals keine Krankenversicherung, meiden Arztpraxen aus Scham oder haben Angst vor Zuzahlungen. So werden leichte Infekte oder kleine Verletzungen schnell lebensbedrohlich. Für diese Menschen ist die Straßenambulanz der Caritas für Wohnungslose da. Fast täglich fährt das mobile Behandlungszimmer zu den Brennpunkten der Wohnungslosenszene und versorgt die Betroffenen kostenfrei und unbürokratisch. Der bisherige Ambulanzwagen ist in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden.

Im Anschluss führt eine Prozession durch die Calenberger Neustadt. Sie wird an einem eigens aufgebauten und gestalteten Freiluftaltar an der Neustädter Hof- und Stadtkirche Halt machen. Nach der abschließenden Andacht wird zum Imbiss und Getränken auf dem Platz vor der Basilika geladen.

Mitwirkende Missionen und Kirchengemeinden:

  • Spanischsprachige Katholische Mission Hannover
  • Polnische Katholische Mission Hannover
  • Italienische Katholische Mission Hannover
  • St. Augustinus (Ricklingen) mit St. Johannes Bosco und St. Maria
  • St. Bernward (Döhren) mit St. Michael und St. Eugenius
  • St. Godehard (Linden) mit St. Benno, St. Maria Trost und Christ-König
  • St. Heinrich (Südstadt) mit St. Elisabeth und der Propstei St. Clemens
  • St. Joseph (Vahrenwald/List)
  • St. Maria (Hannover-Nord) mit St. Hedwig und St. Adalbert
  • St. Maximilian-Kolbe (Mühlenberg) mit Hl. Familie und St. Thomas Morus
  • Zu den heiligen Engeln (Kirchrode)

Zum Hintergrund: Seit dem Mittelalter wird Fronleichnam in aller Welt gefeiert. Der Name Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „vron“ was den Herrn betrifft, „lichnam“ Leib. Der Leib Christi wird an diesem Tag in Gestalt einer Hostie in einer Monstranz, einem Zeigegerät, durch die Straßen getragen. Das Fronleichnamsfest wird 60 Tage nach Ostern gefeiert, immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Der Donnerstag als Festtermin knüpft an den eigentlichen Gedenktag des letzten Abendmahles, dem Gründonnerstag, an. Fronleichnam als Verehrung der leiblichen Gegenwart Christi geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich, einer Augustinerchorfrau, im Jahre 1209 zurück. 1264 wurde Fronleichnam von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben.

pkh