Pilgerreise nach Polen im Mai 2024

2. Pilgerreise nach Polen vom 24.05.-29.05.2024

Er erwies ihnen seine Liebe bis zur Vollendung / Johannesevangelium 13,1
Am Freitag, den 24.05.2024, standen vor der Pfarrkirche in Achtum insgesamt 48 Mitglieder unserer umliegenden Pfarrgemeinden St. Nikolaus und St. Martin und warteten auf den Bus, mit dem sie die Reise durch Polen antreten würden. Pater Mateusz und Bozena Suck als Organisatoren der Reise begrüßten alle Teilnehmer ganz herzlich.

Es war ein großes Hallo, weil manche sich bereits von der letztjährigen Reise kannten. Dann kam der Bus vom gleichen Unternehmen wie im letzten Jahr und alle freuten sich, den vertrauten Fahrer Chimek (NAME KORRIGIEREN) wieder zu sehen.
Alles war schnell eingeladen und losging es bei sommerlich gutem Wetter Richtung Berlin und weiter in Richtung Oder, die wir gegen Mittag überquerten und damit Polen erreicht hatten.
Im Bus wurden wir hervorragend von Halina Weide mit Kaltgetränken und Kaffee versorgt, es war ein First Class Service, der uns die ganze Reise über begleitete.
Erstes Reiseziel war die Stadt Swiebodzin (dt. Schwiebus) und schon weiter entfernt sahen wir den Ort, den wir besuchen wollten.
Es war die Christus-König-Statue, dabei handelt es sich um eine 33 Meter hohe monumentale Christusfigur auf einem 16,5 Meter hohen künstlichen Hügel aus Erde und Steinen. Die Schaffung dieser Statue war die kolossale Ambition des örtlichen Gemeindepfarrers Sylwester Zawadzki, der wegen seiner allgemeinen Bauaktivitäten von seinen Priesterkollegen den Spitznamen „Ksiądz Budowniczy“ (übersetzt: „Baupfarrer“) bekam. Christus König gilt als Schutzpatron sowohl der Stadt als auch der Pfarrkirche. Fertiggestellt wurde die Statue am 6. November 2010. Die Statue symbolisiert damit die 33 Lebensjahre Jesu. Auf dem 15 Tonnen schweren und 4,5 Meter großen Kopf befindet sich eine 3 Meter hohe vergoldete Krone. Sie soll auf die drei Jahre seines öffentlichen Auftretens hinweisen.
Nach diesem ersten großen Erlebnis ging es nun zur Stadt Legnica (dt. Liegnitz) und hier besuchte man die St.-Hyazinth-Kirche mit einem Heiligtum vom eucharistischen Hostienwunder. Hierunter versteht man ein eucharistisches Wunder, das unerklärte Erscheinungen an einer konsekrierten Hostie beinhaltet. Gemeinsam feierten wir unseren ersten Gottesdienst, im Anschluss erklärte der örtliche Pfarrer die Entstehung des Wunders.  Er sprach natürlich auf Polnisch und Pater Mateusz übersetzte nicht nur hier den Text für die Zuhörenden.
Endziel des Tages war das Hotel Mercure in Częstochowa (dt. Tschenstochau), welches direkt gegenüber Jasna Góra lag. Es ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der römisch-katholischen Kirche inmitten der Stadt Częstochowa. Hier befindet sich im Paulinerkloster mit der wundertätigen Ikone der Schwarzen Madonna von Tschenstochau (der sogenannten Königin Polens) das größte Marienheiligtum Mitteleuropas, das zugleich das wertvollste Nationalheiligtum der Polen ist.
Reiseziel des zweiten Tages war nach dem Besuch der Frühmesse und dem Frühstück im Hotel die wunderschöne Stadt Krakau, früher die Hauptstadt von Polen. Krakau hatten etliche Teilnehmer schon bei der ersten Reise kennengelernt, heute konzentrierte man sich daher auf den Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige.
Gegen Abend erreichten wir unser zweites Übernachtungsziel, das Haus der heiligen Schwester Faustina – so heißt das Pilgerhaus auf dem Klostergelände im Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Krakau-Łagiewniki.
Nach einer ausführlichen Information zum Leben und Wirken der heiligen Faustina und einem guten gemeinsamen Abendessen klang der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein und fröhlichem Gesang zur Gitarrenmusik von Olga Laqua und Hans Skorka aus.
Am Morgen, es war der Dreifaltigkeitssonntag, besuchten wir gemeinsam nach dem Frühstück den Gottesdienst in der neuen großen und wunderschönen Basilika der Barmherzigkeit Gottes Pilgerkirche unter Konzelebration von Pater Mateusz.
Anschließend fuhr die Gruppe direkt weiter Richtung Hohe Tatra, welche man bereits vom Bus aus erkennen konnte. Die Bergspitzen waren noch etwas mit Schnee bedeckt. Aber zunächst war das Ziel die Burg Niedzica in der Nähe von Zakopane. Die Burg Niedzica ist eine Festungsanlage in der Nähe von Niedzica am Czorsztyn-Stausee.
Hier konnte man die romantische und verwinkelte Burganlage besichtigen. Ein gemeinsames und gutes Mittagessen schloss sich in der benachbarten Gaststätte an.
Kurz darauf stand auch schon wieder unser Bus bereit, um die Teilnehmer der Pilgertour nach Zakopane zu bringen.
Immer mal wieder, wenn wir im Bus saßen, wurde auch gemeinsam gesungen oder der Rosenkranz gebetet, denn schließlich befanden wir uns auf einer Pilgertour. Sogar eine Maiandacht war möglich (hier gilt der Dank dem Ehepaar Skorka für die Vorbereitung). Das tat der sehr harmonischen Gemeinschaft gut und stärkte das sowieso sehr gute Miteinander.
Natürlich gab es auch Informationen zum Reiseverlauf durch Pater Mateusz, die meist mit einem fröhlichem „Hallo, Hallo …“ begannen.
Bald lag Zakopane vor uns mit seinen wunderschönen Giebelhäusern (viele aus Holz). Zakopane ist eine Stadt im südlichsten Teil Polens nahe der slowakischen Grenze. Die Stadt ist Sitz das größten Wintersportzentrums des Landes.
Hier steuerten wir das Pilgerhaus des Heiligtums Unserer Lieben Frau von Fatima in Krzeptówki in Zakopane an, wo wir 2 Nächte zu Gast waren.
Direkt neben dem Pilgerhaus stand die neu gebaute Kirche von Zakopane, welche Johannes Paul II. gewidmet ist. In Zakopane und im Tatra-Gebirge kann man viele Orte besuchen, die mit der Person Karol Wojtylas verbunden sind. Zu den wichtigsten Orten gehört die Kirche, sie wurde von Hochlandbewohnern als Dank für die Rettung des Heiligen Vaters bei dem Anschlag auf dem Petersplatz am 13. Mai 1981 gebaut.

Überhaupt stand unsere Reise ganz unter dem Leben und Wirken von Johannes Paul II., denn an den meisten Orten, die wir aufsuchten, war er auch gewesen, kam er doch auch gebürtig aus der Nähe von Krakau (Wadowice).

Die alte Kirche und den dazugehörigen Friedhof erkundeten etliche Teilnehmer zu Fuß.
Die dortigen Ordensschwestern wiesen uns in unsere Zimmer ein und versorgten uns am Abend und am kommenden Morgen mit einem herrlichen Essen.

Am späteren Nachmittag fuhren wir mit einer Standseilbahn hinauf auf den kleinen Hausberg der Stadt zum „Gubałówka“. Es dauerte nur 3,5 Minuten, um die Höhe von 1122 m zu erreichen. Von „Gubałówka“ aus hatte man einen wunderschönen Blick auf das außergewöhnliche Panorama von Zakopane und der Tatra. Danach konnte man zu Fuß von der Standseilbahnstation in die Innenstadt von Zakopane gehen und hier die berühmte Fußgängerzone, die Krupówki entlangschlendern. Sie ist eine über einen Kilometer lange Pracht- und Einkaufsstraße in Zakopane. Einige Geschäfte hatten auch noch geöffnet, aber interessanter waren die örtlichen Lokalitäten mit ihrem vielfältigen gastronomischen Angebot.
Am nächsten Morgen empfing uns, wie auf der ganzen Reise herrlichster Sonnenschein, ideal für den geplanten Ausflug zum Berg Kasprowy Wierch.
Doch zunächst gab es einen Gottesdienst in einer wunderschönen kleinen Holzkirche direkt neben der großen Pfarrkirche und danach ein gemeinsames Frühstück.
Mit der Seilbahn ging es danach hoch hinaus. Der Kasprowy Wierch ist ein 1987 Meter hoher Berg an der polnisch-slowakischen Grenze auf dem Hauptkamm der Tatra in der Westtatra. Er ist einer der vier Hausberge von Zakopane. Seit 1936 befinden sich auf der polnischen Seite des Gipfels eine Seilbahn vom Zakopaner Stadtteil Kuźnice auf den Gipfel und seit 1938 eine meteorologische und eine astronomische Beobachtungsstation. Der Kasprowy Wierch ist der meistbesuchte Gipfel der Westtatra.
So konnten wir die herrliche Fernsicht genießen, zur Wetterstation aufsteigen und dort auch ein paar Schritte nach dem Grenzstein in die Slowakei gehen.
Nachdem wir am frühen Nachmittag den Gipfel verlassen hatten, brachte uns unser Bus in die Region vom Morskie Oko, das ist der größte und einer der berühmtesten Seen der Tatra. Die Busfahrt endete auf dem Parkplatz „Palenica Białczańska“. Dort warteten schon Pferdekutschen auf uns, die uns nach „Włosienica“ transportierten. Eine wunderschöne Fahrt durch eine wunderschöne Berglandschaft. Dort angekommen, hieß es noch eine kleine Strecke (etwas mehr als von Einum nach Achtum…) zu gehen und alle hielten gut durch. Dafür lohnte das Reiseziel, der Morskie Oko. Hier wurde die schöne Aussicht auf den See genossen und das Panorama der umliegenden Gipfel. In dem dortigen Gasthaus konnte man sich stärken, bevor es nach einer guten Verweilzeit zurückging zur Pferdekutschenstation. Ganz Mutige gingen den Weg auch zu Fuß und schafften es, noch vor der Pferdekutsche da zu sein.
Am Abend trafen wir uns wieder zu einem geselligen und musikalischen Zusammensein im Aufenthaltsraum des Pilgerhauses.
Am nächsten Morgen hieß es, aufzubrechen, um die letzte Etappe unserer Reise anzutreten.
Heute war das erste Ziel der St. Annaberg, er ist ein Inselberg in ländlich geprägter Umgebung, auf dem sich der wichtigste katholische Wallfahrtsort Oberschlesiens befindet. Es handelt sich um einen Komplex, bestehend aus der Wallfahrtsbasilika, dem Kloster und dem Kalvarienberg oberhalb der gleichnamigen Ortschaft Sankt Annaberg (poln. Góra Świętej Anny) auf dem Gebiet der Gemeinde Leschnitz. Ziel der zahlreichen Wallfahrten ist eine 66 cm hohe Figur der heiligen Anna Selbdritt aus Lindenholz im Hauptaltar der Wallfahrtskirche.
Höhepunkt war der Gottesdienst in der Basilika mit Pater Mateusz, der musikalisch an der Orgel von Herrn Thomas Giesa begleitet wurde.
Thomas Giesa erklärte uns hinterher auch noch einige geschichtliche Daten zum Annaberg.
Baldigst ging die Fahrt weiter nach Wroclaw (dt. Breslau), der Hauptstadt Niederschlesiens mit mehr als 600.000 Einwohnern, wo uns im Hotel Campanile bereits das abendliche Büffet erwartete.
Am nächsten Morgen hieß es, ein letztes Mal Koffer zu packen und zum Bus zu bringen, anschließend führte uns eine örtliche Reiseleiterin auf einer Busrundfahrt durch Breslau mit einigen Zwischenstopps auf der Dominsel und am Marktplatz. An beiden Orten wurde die enorme Aufbauleistung der polnischen Bevölkerung nach der fast kompletten Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg deutlich.
Hier hatten die Teilnehmer noch eine kleine Auszeit, bevor es weiter ging zum letzten Ziel der Reise zur Friedenskirche nach Świdnica (dt. Schweidnitz).
Die evangelische Friedenskirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Schlesien. Sie befindet sich seit dem Jahr 2001 gemeinsam mit der Friedenskirche in Jawor (dt. Jauer) unter dem Titel Friedenskirchen in Jawor und Świdnica auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO und gilt als die größte Fachwerkkirche in Europa.
Diese Kirche besichtigten wir und waren sehr beeindruckt, was Menschenleistung möglich macht.
Danach ging es endgültig auf die Rückreise nach Achtum, wo wir gegen 23:00 Uhr eintrafen und schon von etlichen Angehörigen erwartet wurden.
Damit endete diese wieder wunderschöne Pilgerfahrt und die Mischung aus gemeinsamem Beten, Singen und Gottesdienst feiern und daneben noch neue und schöne Orte und Gegenden kennenzulernen, hat sich wieder bewährt.
Dem Busfahrer und dem Organisationsteam wurde am letzten Stopp mit jeweils kleinen Geschenken herzlichst gedankt für ihre Mühen in der Planung und Durchführung der Reise. Es war aber auch wieder schön, die tolle Gemeinschaft der beiden Pfarrgemeinden zu erleben. Hier sei allen Teilnehmern gedankt für das harmonische Miteinander.
Nun schauen wir erwartungsvoll auf das nächste gemeinsame Treffen.

Hildesheim, 04.06.2024 / Michael und Renate Sackmann