Osterkerzen als Ausdruck ökumenischer Verbundenheit
Drillingsosterkerzen werden im Braunschweiger Dom, St. Martini und St. Aegidien leuchten.
In der Osternacht werden in Braunschweig erstmals drei gleichgestaltete Osterkerzen in bedeutenden Kirchen entzündet. Je eine der Kerzen mit einem Meter Höhe und acht Zentimetern Durchmesser leuchtet dann im Braunschweiger Dom, der Bischofskirche der ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig, der evangelisch-lutherischen Propsteikirche St. Martini und der katholischen Propsteikirche St. Aegidien.
„Diese Osterkerzen sind Ausdruck der Verbundenheit von evangelisch-lutherischer und katholischer Kirche. Es verbindet uns die Auferstehung, die Heilige Schrift und – bei aller Unterschiedlichkeit – das Abendmahl“, erläutert der katholische Propst Martin Tenge und zeigt, wo diese drei Elemente auf den identischen Kerzen symbolisiert werden. Tenge ist seit Dezember vergangenen Jahres im Amt und hatte die Idee mit den gemeinsamen Osterkerzen. Damit wollte er ein Signal an Dompredigerin Cornelia Götz und Propst Lars Dedekind von der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweigs senden, dass ihm das ökumenische Miteinander wichtig ist. „Die Drillingskerzen sind ein Symbol, das durchaus dem entspricht, was ich wahrnehme, nämlich eine sehr zugewandte Ökumene”, freut sich Tenge.
„Die Osterkerze wird ein ganzes Kirchenjahr lang im Dom zu Gottesdiensten, Andachten und Taufen brennen. Umso mehr freuen wir uns, dabei immer wieder an diese herzliche Geste ökumenischer Verbundenheit erinnert zu werden. Ganz herzlichen Dank für diese schöne Idee, auf die ich gerne selbst gekommen wäre“, sagt Dompredigerin Götz und Propst Dedekind betont: „Gerade in unruhigen Zeiten brauchen wir Orientierung, in dunklen Zeiten Licht. Dass uns in drei Kirchen unserer Stadt das Osterlicht leuchtet und uns ein ganzes Jahr lang in Gottesdienst und Gebet begleiten wird, ist für mich ein starkes Hoffnungszeichen.“
Die gemeinsame Symbolik erinnert zugleich an die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Jahr 1999, also vor 25 Jahren, in der bis dahin trennende theologische Positionen der beiden großen Kirchen auf Weltebene überwunden werden konnten. „Wir sind auf einem guten Weg eines versöhnten Miteinanders und entwickeln zugleich immer mehr ein gemeinsames Bewusstsein, dass wir miteinander für die Menschen da sind.“, erläutert Propst Tenge anlässlich dieses Jubiläums.
Das „Wir“ ist Propst Tenge in der Zusammenarbeit mit seinen evangelischen Schwestern und Brüdern sehr wichtig, er freut sich auf gemeinsame Projekte und das Finden von gemeinsamen Antworten bei Fragen wie: „Wie können wir den Menschen angemessen die Auferstehungshoffnung nahebringen? Wie können wir in guter Weise in unserer Stadt Kirche sein – zur Stärkung der Würde der Menschen und für ein friedliches Miteinander?“
Katholische Pressestelle Braunschweig/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit evangelisch-lutherische Propstei Braunschweig