Neues sprießt – Frohe Ostern
Osterflashmob in der Hannoverschen Innenstadt
Frohe Ostern – ist schnell gesagt. Doch was bedeutet es? Mit einer Antwort darauf war eine Gruppe junger Katholik*innen am Ostermontag in der Innenstadt von Hannover unterwegs. Einschließlich Liedern und Karten aus denen was Neues sprießen kann.
„My God is an awesome God – he rains from heaven above“: Er regnete reichlich, als am Ostermontag eine Gruppe von jungen Katholik*innen durch die Innenstadt von Hannover zog. Ihre Idee: Passant*innen Frohe Ostern wünschen, drei Lieder singen und eine spezielle Postkarte überreichen. Der Stoff, aus dem ein Flashmob ist: Eine*r fängt an und andere gesellen sich dazu.
Das Besondere an der Postkarte: Sie ist aus festem Samenpapier gefertigt. Sie kann eingepflanzt werden – und mit „rain from heaven above“ keimen die Samen und lassen Sommerblumen wachsen. Entsprechend war der auf der Karte aufgedruckte Bibelvers ausgesucht: „Schaut her, ich schaffe etwas Neues! Es beginnt schon zu sprießen – merkt ihr es denn nicht?“ (Jesaja 43). Etwas Neues entsteht, es sprießt, Jesus ist auferstanden: die Botschaft des Osterfestes.
Auch wenn das Wetter nicht zum Spazierengehen einlud und die Anzahl von Passant*innen entsprechend überschaubar war: „Wir wurden schon beim Singen gefilmt“, berichtet Schwester Birgit Stollhoff. Die Leiterin des jugendpastoralen Zentrums Tabor hatte zusammen mit den jungen Katholik*innen den Osterflashmob vorbereitet. Andere kleine Begegnungen am Rande des Weges: „Am Köpke singt ein Imbissbuden-Besitzer mit“, erzählt die zur Congregatio Jesu gehörende Ordensfrau. Und immer wieder: Freundliches Interesse.
„Es erforderte schon etwas Überwindung, einfach mit dem Singen anzufangen“, sagt Maga Seibel. Schließlich weiß man ja nicht, was die eigentlich ungefragt Zuhörenden davon halten. Ihr Eindruck: „Gerade, weil das Wetter so schlecht war, haben wir gute Laune verbreiten können.“ Lächeln in den Gesichtern der Passant*innen, auch die Karten wurden gerne angenommen. Eine Frau hat mit ihrer Tochter die Gruppe spontan begleitet, bis zum Abschluss im Tabor: „Sie überlegt, katholisch zu werden“, habe sie erzählt. Die Aktion hat sie dabei bestärkt. Fazit von Maga Seibel: „Mehr, als wir im Vorfeld erwartet haben.“
In der Regel werden die Lieder mit Gitarre begleitet. Klar, das Instrument ist immer dabei. An anderer Stelle aber ertönt ein Klavier. Pianobombing trifft Flashmob: Seit Anfang März hat das „Kunst Duo Drünter&Dünkelhaft“ frisch gestimmte und bunt bemalte Klaviere an trockenen Plätzen in der Innenstadt von Hannover aufgestellt. Jede*r, der/die darauf spielen möchte, darf das. So auch „My God is an awesome God – he rains vom heaven above“. Wobei das Klavier hier in einem Tunnel steht.
Rüdiger Wala