Ka­tho­li­sche Pfar­rei St. Eli­sa­beth Hann. Mün­den mit St. Ju­das Thad­dä­us Land­wehr­ha­gen

17.2.2024 – 10.3.2024 – 1. bis 3. Fas­ten­sonn­tag

Umkehr und Heimkehr sind möglich

Nur mit Gesten bringt der französische Maler Ary Scheffer (1795-1858) das Wesentliche der Begegnung zwischen Jesus und dem Teufel - die als die Versuchung Christi in der Wüste bekannt ist zum Ausdruck: Wohin orientiere ich mich? Orientiere ich mich hin zum Himmel, zu Gott und seinen Geboten oder verweise ich auf die Erde mit ihren Gesetzmäßigkeiten? Darauf kam und kommt es an - damals in der Wüste zwischen Jesus und dem Teufel, heute in Ihrem und in meinem Leben. Alles andere in dem Kunstwerk ist dagegen schmückendes Beiwerk: Jesu Kleidung und sein Heiligenschein ebenso wie die Darstellung des Teufels als nackter, gefallener Engel. Lediglich auf zwei Dinge möchte ich verweisen. Die Begegnung findet auf einem Berg statt, schon mitten in den Wolken, auf einem Gipfel. Der Künstler greift auf, was der Evangelist Matthäus über die Versuchung Jesu schreibt: Der Teufel führte ihn auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt. Mich erinnert die Darstellung an weitere Gipfelerlebnisse Jesu: an seine Verklärung auf dem Berg Tabor, seinen Tod auf Golgatha, seine Himmelfahrt - Begegnungen zwischen Himmel und Erde wie bei der Begegnung Jesu mit dem Bösen.

Das Zweite, was ich faszinierend finde, ist das Verhältnis zwischen Jesus und dem Teufel. Ganz klar ist Jesus der Übergeordnete, diese Begegnung findet nicht auf Augenhöhe statt. Bei aller Macht, die das Böse in der Welt entfaltet, darf ich darauf vertrauen, dass Gott größer und stärker ist. Doch obwohl die Begegnung nicht auf Augenhöhe stattfindet, besteht zwischen beiden intensiver Augenkontakt. Besonders vonseiten des Teufels. Und Jesus, auf Gott hin konzentriert, verweigert den Blickkontakt nicht. Er verliert auch den Teufel nicht aus den Augen. Ein großer Trost für mich im Wissen um die eigene Schuld.

Ich möchte das Böse in der Welt nicht bagatellisieren oder relativieren - wir haben nicht nur im vergangenen Jahr erfahren, zu welch Abscheulichkeiten und Grausamkeiten Menschen in der Lage sind, und für all das ist der Teufel ja Ausdruck, doch Jesus bleibt in Kontakt. Da wird nichts relativiert, Jesu Geste zeigt deutlich, wer das Sagen hat, doch Beziehung wird nicht endgültig, ein für alle Mal abgebrochen. Umkehr- und damit Heimkehr - ist möglich.

Michael Tillmann

Aus unserer Gemeinde sind verstorben

Herr Günter Noczynski verstarb im Alter von 84 Jahren. Die Beisetzung hat bereits stattgefunden.

Frau Monika Kindler verstarb im Alter von 64 Jahren. Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am 15.3.2024 um 11:00 Uhr auf dem Friedhof Lutterberg statt.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Herr, lass sie ruhen in Frieden.
Amen.

Unsere Bücherei empfiehlt

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