Heilig Geist: Biotop auf der Pfarrwiese

Die Sankt Bruder Konrad Quelle auf der Pfarrwiese der Heilig Geist Kirche speist ein kleines Feuchtbiotop.
Das klare, leicht eisenhaltige Frischwasser der Quelle stammt aus 11 m Tiefe unter dem Kirchengrundstück. Auf dem Quellstein liest man auf einem Widmungsschild aus Edelstahl: „Sankt Bruder Konrad Brunnen“. Der Name erinnert an die St. Bruder Konrad Kirche in der Overbeckstraße 3, List. Bis zum Jahr 2013 gehörte sie zur Pfarrgemeinde Heilig Geist.
 

Frischwasser aus der Tiefe

Ende März 2023, in Vorbereitung des 60. Jubiläumsjahrs der Heilig-Geist Kirche, ist der Grundwasserbrunnen gebohrt und ausgebaut worden. 15 m tief wurde gebohrt und anschließend ein PVC-Brunnenrohr bis 11,5 m Tiefe eingebaut, welches unten durch dünne Schlitze das Grundwasser ins Rohr eintreten lässt.
Vom Grundwasserdruck getrieben steigt das Wasser im Brunnenrohr von ca. 11 m Tiefe bis auf etwa 3,5 m Tiefe unter Gelände an. Die letzten Meter bis zum Quellstein wird das Wasser mit einer kleinen Solarpumpe gefördert. Das Brunnenrohr selbst ist mit einem Deckel verschraubt, durch den die Gleichstromversorgung und das Förderrohr zur Tiefpumpe gehen. Diese hängt in 4,5 m Tiefe im Bohrloch an einem Stahlseil.

Bislang ist eine trinkwasser-hygienische Untersuchung des Brunnenwassers nicht gemacht worden, somit sollen Menschen das Wasser nicht trinken!

Wenn die Sonne scheint, fließt das Wasser. Unspektakulär, kaum plätschernd tritt es am Quellstein aus und befüllt das Feuchtbiotop.  Eine ca. 0,7 m² kleine Solarpanele auf dem Dach liefert bei Sonne knapp 100 W Leistung. Für die Solarpumpe sind 12 V und 80 W Gleichstrom nötig. Sie fördert etwa 3 Liter pro Minute. Die gesamte Frischwasserförderung ist komplett unabhängig vom üblichen Stromnetz. 

Wenn die Sonne einmal nicht scheint, was dann?

Ohne Sonne ist der Solarstrom zu schwach, um die Pumpe anzutreiben. Der Quellstein versiegt. Schnell würde das Wasser im Sandboden des Kirchengrundstücks versickern und der kleine Tümpel würde  trocken fallen. Um das zu verhindern oder zumindest zu verzögern ist der Boden des Tümpels mit einer natürlichen weichen Tonschicht überdeckt worden. Trockene Ton-Pellets wurden am Tümpelboden verteilt. Unterwasser quillt der Ton und dichtet ab.

Das Biotop – der Tümpel – der kleine Teich

Das Biotop ist eine ganz flache Wasserstelle, nur wenige Zentimeter tief (max. 25 cm) und wegen des weichen Tonbodens sehr empfindlich. An einigen Stellen ist der hellgraue, fast weiße Ton im Teich noch zu erkennen. 

Das Biotop soll möglichst in Ruhe gelassen werden, damit sich alles entwickeln kann. Ein kleiner Holzzaun zeigt das an. Bitte nicht über den Zaun steigen. Nichts ins Wasser werfen.

Aber genau und gerne mal hinschauen, was sich alles in den verschiedenen Jahreszeiten so tut. Erste Wasserpflanzen sind eingesetzt worden und weitere werden in den nächsten Monaten folgen.  Eine ganze Reihe von Lebewesen haben die feuchte Stelle in unserem Pfarrgarten schon schätzen gelernt. 

Schauen sie selbst!