clemenseinst - und das dreimal

In Juni: Alte Musik in der Basilika St. Clemens

Der Grundstein zur Basilika St. Clemens in Hannover wird 1711 gelegt, 1718 kann die Weihe erfolgen: "Bauherr" ist mit Bischof Agostino Steffani, seit 1709 Apostolischer Vikar für Ober- und Niedersachsen, ein Kirchenmann, der auch ausgebildeter Sänger, Kirchenmusikler und Komponist ist. In die Zeit von Bau und Weihe der Mutterkirche der Hannoverschen Katholik*innen führt die Konzertreihe "#clemenseinst: Alte Musik in der Basilika" zurück. Dreimal im Juni, jeweils samstags um 18:30 Uhr.

„Es erwartet die Besucherinnen und Besucher nicht nur ein abwechslungsreiches Programm“, verspricht Regionalkantor Francesco Bernasconi, Kirchenmusiker an St. Clemens. Denn es konzertieren sowohl etablierte Solist*innen, ein neues Ensemble an der Basilika als auch Nachwuchskünstler*innen in der Basilika.

Stichwort „etablierte Solist*innen“: Werke von Johann Sebastian Bach, aber auch von Jean-Philippe Rameau, Francesco Maria Veracini und Johann Froberger stehen beim Konzert „Cembalo und Violine“ am 8. Juni auf dem Programm. Mit Rainer Oster (Cembalo) und Margarete Adorf (Violine) spielen zwei Musiker*innen, die nicht nur auf zahlreiche CD- und Funkproduktionen zurückblicken, sondern „Alte Musik“ zu einer Passion gemacht haben: Margarete Adorf ist stellvertretende Konzertmeisterin der Deutschen Radiophilharmonie, Rainer Oster Orgeldozent, Cembalist und Dirigent.  Zudem zeigt das Programm, wie bereits im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts die Musikkultur über enge nationale Grenzen hinausgeht und offen für „fremde“ Einflüsse ist, wie Bernasconi erläutert (Samstag, 8. Juni, 18:30 Uhr).

Stichwort „Neues Ensemble an der Basilika“:  Am 15. Juni erfolgt die Premiere für einen neuen Chor – das Ensemble clemensart. „Es ist ein klein besetztes Vokalensemble mit ambitionierten Sängerinnen und Sängern; es soll anspruchsvolle Chormusik aus aller Epochen singen“, sagt Francesco Bernasconi. Beim Premierenkonzert werden Motetten von Johann Sebastian Bach und von seinen Vorfahren Johann, Michael und Johann Christoph Bach gesungen. Die Stücke, entstanden teilweise während der Pest-Wellen des 17. Jahrhunderts, thematisieren das Gottvertrauen als Rettungsanker gegen die existenzielle Unsicherheit, die in düsteren Zeiten aufkommt: „Etwas, was uns heute leider sehr aktuell erscheint.“ Es spielen Aaron Triebler (Orgel) und Monika Herrmann (Cello), Bernasconi selbst dirigiert (Samstag, 15.6., 18:30 Uhr).

Stichwort „Nachwuchskünstler*innen“: Den Abschluss der Reihe bildet am 22.6. ein Konzert von Studierenden des Instituts für Alte Musik der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Die künstlerische Leitung liegt bei Prof. Bernward Lohr. Das Programm ist zurzeit in Abstimmung. Sicher ist, dass es Kammermusik in verschiedenen Formationen und Besetzungen geben wird. Ein wenig „Wundertüte“ – das passt aber zu einer Kirche, deren Bauherr gleichzeitig Bischof, Sänger, Musiker und Komponist war.

  • clemenseinst: Alte Musik in der Basilika St. Clemens. Vom 8. bis 22. Juni, jeweils samstags um 18.30 Uhr. Eintritt frei

pkh/wal