„Carmina Burana“ – unser großes Chorprojekt

Im vergangenen Schuljahr studierten unser Schülerchor und ein Projektchor unter der Leitung von Annette Broll das eindrucksvolle Stück „Carmina Burana“ von Carl Orff ein. Der Projektchor setzte sich aus mehr als 70 Lehrern, Eltern, Ehemaligen, Freunden der Schule sowie weiteren Musikbegeisterten zusammen.

Jeden Montagabend ab 19.30 Uhr wurde im Foyer am Domhof nicht nur die „Carmina Burana“ fleißig einstudiert, auch Johannes Brahms‘ sogenannte „Zigeunerlieder“ geprobt. Die Schüler erlernten die Carmina Burana innerhalb der wöchentlich stattfindenden Chor-AGs. Für die Fünft- Sechstklässler findet die Chor-AG montags statt, die älteren Schüler proben mittwochs in der siebten Stunde. Währenddessen machte Ingeborg Broll, die Schwester der Chorleiterin, die unter anderem Gesangslehrerin ist, parallel im Nebenraum mit einzelnen Schülern Stimmbildung oder übte mit ihnen unterschiedliche Passagen der aufzuführenden Stücke. Im Januar 2024 unternahm Frau Broll mit dem Schülerchor eine Probenfahrt zum Wohldenberg. Vom Freitag, dem 12.01., bis Sonntag, dem 14.01., erarbeitete sie dort mit 49 Schülern und Schülerinnen die neuen Lieder. Die einzelnen Stimmen wurden geprobt und außerdem arbeiteten wir an dem Verständnis und der Aussprache des lateinischen und mittelhochdeutschen Textes. Aber auch die Freizeit kam nicht zu kurz. So saßen wir abends zusammen und sangen, spielten und lachten nach Herzens Lust. Obwohl wir wöchentlich in mehreren Gruppen üben, wuchs der Chor schnell zusammen und es bestätigte sich, was eine frühere Schülerin über den Chor als „sozialste Gruppe“ der Schule sagte. Am Samstag war es soweit und viele Sängerinnen und Sänger des Projektchors kamen dazu und gemeinsam übten wir für unsere Konzerte, die am 15. und 16. Juni stattfinden würden. Wir konnten schon ahnen, wie mächtig der Chorklang werden würde. An jeweils einem Wochenende im April und im Juni trafen sich alle Chorsänger*innen neben ihren üblichen Proben im Foyer am Domhof nochmals zur gemeinsamen Probe. Wir arbeiteten an Dynamik und Artikulation und übten Stellen, die noch etwas unsicherer waren. Ein vielfältiges Buffet aus mitgebrachten Leckereien durfte für die Pausen in den Proben nicht fehlen. Aus verschiedenen köstlichen Spießen, Gebäck und anderen Fingerfood schöpften wir stets neue Energie. Dann rückten die Konzerte näher. Viele von uns waren gespannt, einige auch etwas skeptisch, wie man aus einer Reithalle einen Konzertsaal machen könnte. Aber unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Die Halle war herrlich und rustikal mit Strohballen, alten Wagenrädern, Strohballen und Blumen geschmückt, 360 Stühle sowie 37 Bühnenelemente aus der Schule waren aufgebaut worden. Der Reitverein hatte die Halle mit einem Holzfußboden ausgelegt, was für eine gute Akustik sorgte.

Die Konzerte in Harbarnsen im Juni waren schließlich ein großer Erfolg. Wir sangen vor einem begeisterten Publikum, welches die gesamte Reithalle des RC Harbarnsen ausfüllte. Es herrschte eine spürbar berauschende Stimmung, und es war ein unglaubliches Gefühl, die lang geprobte und erarbeitete Musik endlich vor Publikum aufzuführen. Mit Standing Ovations bedankte sich das und mit nicht enden wollendem Applaus bedankte sich das Publikum. Das Zusammenwirken der Chöre mit den Solisten, den Schlaginstrumenten und den zwei Klavieren war wirklich einzigartig, ausdrucksstark und wird uns immer in Erinnerung bleiben.

Ein großes Dankeschön gilt allen, die beim Auf- und Abbau geholfen haben und allen, die die Verpflegung durch das Buffet sichergestellt haben, sowie dem RC Harbarnsen dafür, dass man uns die Halle für dieses Projekt eine Woche lang überließ. Außerdem danken wir natürlich den Solisten (Lara Rieken aus Stuttgart, Sopran, Konstantinos Klironomos aus Berlin, Tenor, Peter Kubik aus Hildesheim, Bariton), den beiden Pianisten aus Hannover und den sechs Schlagwerkern, die unserer Vorstellung fabelhaften Glanz verliehen. Ganz besonders danken wir dem Verein ehemaliger Josephiner und Mariano-Josephiner für die großzügige finanzielle Unterstützung, ohne die das Projekt nicht hätte stattfinden können. Es ist etwas ganz Besonderes, dass wir Schüler gemeinsam mit professionellen Musikern Konzerte auf solch hohem Niveau darbieten dürfen.

Dass bei diesem Projekt so viele unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen mitwirkten, trug zum einzigartigen Klang beim gemeinsamen Musizieren bei. Es entwickelte sich ein großes Gefühl von Gemeinschaft in dieser Gruppe engagierter Chorsängerinnen und -sänger, die sich schon alle auf das nächste Projekt freuen und gespannt sind, welches Stück Annette Broll als nächstes mit uns einstudieren und anschließend aufführen möchte. Sie und ihr alle sind und seid herzlich eingeladen, mitzusingen und ein aktiver Teil des nächsten Gemeinschaftsprojektes zu werden.

Charlotte Partie (11d)