Bedacht – beraten – beschlossen I

Informationen aus dem Dekanatspastoralrat der Katholischen Kirche in der Region Hannover

Bereits zweimal sind zum Beginn der Amtsperiode die Mitglieder des Dekanatspastoralrates Hannover zu Vollversammlungen zusammengekommen. Das wurde am 31. Mai und am 21. Juni bedacht, beraten und beschlossen.

Bedacht:

Der Beginn einer neuen Amtsperiode bedeutet auch immer Abschiede – auch und gerade von Menschen, die intensiv das Wirken des DPR über viele Jahre geprägt haben. So hat der DPR bei den beiden Vollversammlungen mit Felizitas Teske, Sabine Mollik und Andrea Weinhold-Klotzbach gleich drei Frauen verabschiedet, die in den vergangenen Jahren die Vorstandarbeit getragen haben.

Felizitas Teske und Sabine Mollik gehörten von 2011 bis 2023 dem Vorstand des DPR an.  Felizitas Teske dabei als zweite Vorsitzende und Sprecherin, Sabine Mollik in der letzten Amtsperiode auch als Vertreterin des DPR im Diözesanrat der Katholik*innen.

In spontan eingefangenen Reaktionen würdigten die DPR-Mitglieder Felizitas Teske und Sabine Mollik als „immer souverän, immer im Thema“, als „Frauen des Tuns“ und mit einem „großen Herz für Sozialengagement“. Auch die „freundliche, geduldige, hartnäckige Ausgeglichenheit“ wurde herausgestellt.

Innerlich hat Felizitas Teske etwas gestöhnt, wenn sie an die Vorstandsjahre zurückdenkt: „Als ich beim BDKJ war, haben wir die Satzung überarbeitet, als ich im Diözesanrat war, mussten organisatorische Dinge bearbeitet werden und auch im DPR ging es viel um Strukturen.“ So gab es zum Beginn der Vorstandstätigkeit viel Unruhe um die „unseligen Kirchenkategorisierungen“, dann ging es um den Zuschnitt der Pastoralbereiche für den Einsatz von überpfarrlichen Teams in der Seelsorge: „Aber am Ende haben wir es ganz gut hinbekommen“. 

Das bestätigt auch Sabine Mollik: „Gerade in den Pastoralbereichen steckt viel Arbeit drin.“ Und dann kam Corona: „Das war eine besondere Herausforderung, eine Videokonferenz für eine so große Gruppe wie den DPR durchzuführen.“ Mit der Zeit habe man die „Schwierigkeit steigern“ können und auch in digitalen Kleingruppen gearbeitet. Für Felizitas Teske ist gerade der Vorstand durch mehr Digitalität schneller geworden beim Diskutieren von Themen: „Und das mit hoher Qualität.“

Andrea Weinhold-Klotzbach wurde aus Termingründen getrennt verabschiedet. Sie gehörte seit 2019 dem Vorstand an. Vor allem ihr Einsatz für Menschen, die von der Gesellschaft eher an den Rand gedrückt werden, wurde gewürdigt. Sowohl konkrete Hilfe mit Wärme, Brötchen und Kaffee für Obdachlose, als die Not besonders groß war, als auch rechtliche und politische Unterstützung für sie hätte es ohne Andrea Weinhold-Klotzbach kaum gegeben. Nächstenliebe, Respekt, gesellschaftliche Verantwortung: Gerade diese auch sozialpolitische Sicht hat Andrea Weinhold-Klotzbach immer wieder in den Vorstand und den DPR eingebracht. Sie ist weiter als berufenes Mitglied im DPR tätig und wird sich im Themenfeld Kirche und Caritas engagieren.

Beraten:

In zwei Schritten wurden bei den Vollversammlungen mögliche Schwerpunkte der künftigen Arbeit diskutiert: Dabei hat die Frage der gesellschaftlichen Verantwortung von Kirche eine ebenso große Bedeutung wie die weitere Entwicklung der Gemeinden vor Ort.

Vereinbart wurde folgende Themenfelder und Arbeitsvorhaben in den Blick zu nehmen:

  • Ökumene – auch und gerade in Hinblick auf den 2025 in Hannover stattfindenden evangelischen Kirchentag
  • Jugend und Familien – ein erster Schwerpunkt könnte die Frage der Erstkommunionvorbereitung sein.
  • Frauen – die Bandbreite der möglichen Aktivitäten reicht von der Fortführung der Aktionen zum Equal Pay Day und dem Tag der Diakonin bis hin zu Fragen gesellschaftlicher Gleichstellung und das Verhältnis von Stadt und Land.
  • Klimaschutz – zentral ist hier die Frage, was die Kirche vor Ort leisten kann 
  • Pastoral im Vorübergehen – in den Blick genommen werden die Einrichtungen, Projekte und Ideen, die diese „Seelsorge in kurzen Kontakten“ bereits versuchen
  • Kirche und Caritas – weitere Vernetzung mit dem Caritasverband Hannover, gesellschaftliche Akzente setzen
  • Arbeitskreis Rassismus – der Ende 2022 gegründete Arbeitskreis setzt mit einer Auftaktveranstaltung am 26. August seine Tätigkeit fort (10-13 Uhr im ka:punkt)

Die Ansprechpartner*innen für die einzelnen Themenfelder können bei Pastoralreferent Markus Leim erfragt werden (markus.leim(ät)bistum-hildesheim.net )

Beschlossen

Der Vorsitz des DPR fällt satzungsgemäß immer dem Regionaldechanten zu, zzt. dem kommissarischen Regionaldechanten Pfarrer Wolfgang Semmet.

Als zweiter Vorsitzender und mithin Sprecher des DPR wurde Dr. Michael J. Gruber gewählt. Der 53-Jährige ist Hochschuldozent für Mathematik und in St. Bernward in Lehrte zu Hause. Für Gruber liegt die Kraft des Dekanatspastoralrates in der Vollversammlung. Hier werden die aktuellen Fragestellungen diskutiert und die Meinungen gebildet. Denn: „Wir müssen uns gesellschaftlich einbringen, gerade für die, die nicht gehört werden. Dafür ist Kirche da.“

Als weitere Mitglieder im Vorstand wurden Maria Kreft und Michael Habel gewählt. Maria Kreft ist 56 Jahre alt, Finanzbeamtin und gehört zur Gemeinde St. Marien in der Wedemark. Sie möchte den Blick darauf schärfen, wie die Katholische in Stadt und Region aufgestellt ist. Dazu zählt auch die Frage, wie Verantwortung in den Gemeinden getragen wird. Michael Habel ist Gemeindereferent im Pastoralbereich Hannover-Nord und 58 Jahre alt. Sein Engagement im DPR-Vorstand gilt vor allem dem Bereich Klimaschutz, der Jugend und der Verantwortung für die Schöpfung.

Den Vorstand komplettiert Matthias Hohgräbe. Der 48-Jährige vertritt die Pfarrei St. Joseph (Hannover-List/Vahrenwald) im DPR und ist pädagogischer Berater. Hohgräbe wurde als Vertreter des Regionaldekanates in den Diözesanrat der Katholik*innen gewählt. Einer seiner Schwerpunkte ist die Frage, was die Katholische Kirche in der Region Hannover für Kinder, Jugendliche und ihre Familien anbieten kann, um ihren Glauben aber auch ihre Teilhabe an Kirche und Gesellschaft zu stärken.

Rüdiger Wala