Argentinische Politik bedroht indianische Identität der Guarani

„Was viele von uns vor fast 60 Jahren durch die Vertreibung durchmachten, erleben diese (=Guarani-Indianer; Anm.d.R.) noch heute: Aus dem Urwald aufgescheucht und zum Teil vertrieben, ihrer Rechte auf Besitz beraubt, als Menschen zweiter Klasse behandelt, finden sie kein offenes Ohr für ihre Anliegen, ja noch schlimmer: Es besteht die Gefahr, dass ihre soziale und religiöse Ordnung zerstört wird. 75 Tage lagen sie auf der Plaza unserer Provinz-Hauptstadt, Wind und Wetter ausgesetzt, notdürftig geschützt durch Plastikfolien - auch im Misiones-Winter sinken die Temperaturen manchmal unter Null - hofften sie, angehört zu werden. Vergebens! So lagen sie, unter ihnen etwa 100 Kinder, ein Bild zum Gotterbarmen, wie der arme Lazarus vor der Tür des Mächtigen. Eine kleine Hilfe bot die bischöfliche Caritas, die Tür und Toiletten öffnete, sich dadurch aber das Missfallen der Regierung zuzog.“

Aus einem Brief von Pater Josef Marx S.V.D., Capiovy, Argentinien. Heimatgemeine des Steyler Missionars im Bistum Hildesheim ist St. Augustinus in Hameln. Den vollständigen Rundbrief finden Sie unter www.marx-misiones.de